Die IT4CHANGE AG unterstützt und berät Unternehmen und Organisationen in der digitalen Transformation. Die ambulante Pflege steht diesbezüglich noch ganz am Beginn des digitalen Umbruchs. Dabei bestünde aufgrund des demografischen Wandels gerade hier grosser Handlungsbedarf – und enormes Sparpotential.
Gemäss statistischem Lexikon der Schweiz stieg die Zahl der 90 bis 94-Jährigen in Alters- und Pflegeheimen zwischen 2001 und 2017 um 213% (34’753 Fälle), jene der über 94-Jährigen gar um 227% (49’527 Fälle). Der Trend zeigt weiter nach oben. Nicht zuletzt, weil heute noch viele, meist männliche Hilfsbedürftige von einer Generation privat gepflegt werden, für die diese enorme Aufgabe selbstverständlich ist. Pflegefälle kommen darum häufig erst in eine Institution, wenn die Sorgenden, meist weiblichen Angehörigen selber am Ende ihrer Kräfte sind. Aufgrund des demografischen Wandels wird es bald nur noch eine Minderheit sein, die das eigene Leben zurückstellt und sich für Angehörige aufopfern will und kann. Hier braucht es neue praktikable und finanzierbare Strategien, ohne bei der Pflegequalität Abstriche zu machen.
We+Care: Die Drehscheibe für Sorgende
Der Verein Pro Aidants koordiniert die Anliegen betreuender und pflegender Angehörigen hilfsbedürftiger Menschen. Das Ziel seines Pilotprojekts «We+Care» sind bessere Rahmenbedingungen für die Pflege zu Hause. Die Hochschulen Luzern, Winterthur und St. Gallen begleiten das Projekt bis im November 2020 mit einem Forschungsbericht.
«We+Care» will sorgenden Angehörigen über eine digitale Plattform Zugang zu einem privaten Pflegenetzwerk und interprofessionellem Betreuungsteam bieten. Dazu zählen Pro Senectute, Spitex, Rotes Kreuz, die involvierten Ärzte und weitere Dienstleister.
Ambulante statt stationäre Pflege
Die Digitalisierung der Pflege bietet die Chance, das ganze «Ökosystem» von Alter und Pflege aus einer ganzheitlichen Perspektive zu betrachten und die bisherige Wertschöpfungskette aufzubrechen. Die Kundenzentrierung löst die Kundenorientierung ab. Die Angehörigen wählen bei verschiedenen Anbietern genau die zur aktuellen Pflegesituation passenden Puzzleteile aus. Die Finanzierung der Netzwerkdienste erfolgt über eine umsatzabhängige Koordinationsabgabe (Care Promille). Ein kleiner Preis, denn dank «We+Care» lässt sich der Eintritt in eine kostspielige Institution mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung im besten Fall vermeiden, mindestens aber aufschieben.
Die IT4CHANGE unterstützt Organisationen und Unternehmen in der Geschäftsmodellentwicklung. Bruno Gantenbein als Geschäftsführer bringt sein Wissen und seine Kontakte zu Betreuungsorganisationen in das Kernteam von «We+Care» ein. Das Startup hat das Potential, die ambulante Altersarbeit von Angehörigen zu revolutionieren. Im Januar 2020 soll nach dem Pilot- der Testbetrieb aufgenommen und ein Jahr später in den Regelbetrieb überführt werden.
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