Mittlerweile sind Digitalisierung und Industrie 4.0 in aller Munde. Trotzdem ist es ein Begriff, mit dem die meisten Menschen in der heutigen Realität konkret noch nicht viel anfangen können. Und dennoch hat die Realisierung dieser Zukunft bereits begonnen. Automatisierung, Digitalisierung, computergesteuerte Robotik, Künstliche Intelligenz (KI), Sensoren und intelligente Geräte halten immer mehr Einzug in unser heutiges Lebensumfeld. Mit der exponentiellen Verbreitung der vorher erwähnten Themen schreitet der technologische Wandel in rasendem Tempo heran. Dank Industrie 4.0 bestehen auch viele Chancen, die zukünftig realisiert werden. Fleiss- und Routine-Arbeiten sowie Massenarbeit werden ersatzlos an die Maschinen delegiert und verlagert. Wird dadurch die Wertschöpfung durch die menschliche Arbeitskraft wirklich weniger oder wird sie gar eines Tages vollkommen durch selbstdenkende Maschinen generiert?

Der Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln durchdringt immer mehr sowohl den individuellen als auch den unternehmerischen Alltag. Immer mehr Anspruchsgruppen einer Organisation (Führungskräfte, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und sonstige Teilnehmer) haben Erwartungen an ein Unternehmen, die nur mit entsprechender Digitalisierung von Informationen erfüllt werden können. Die vorhandenen IT-Infrastruktur-Komponenten (Rechenzentrum, Netz, Server, Clients, Applikationen) von KMU insb. von sozialen Institutionen sind in den seltensten Fällen aus einer strategischen Initiative heraus entstanden. Sie sind historisch reaktiv aus den unmittelbaren Bedürfnissen gewachsen und stossen mit ihrer Heterogenität immer mehr an technische, organisatorische, personelle und finanzielle Grenzen.

Auch vor der Alterspflege machen die Digitalisierung und der technologische Fortschritt nicht Halt. Während bisher weitestgehend nur die eigenen Abläufe mittels Digitalisierung optimiert wurden, erreicht der Einsatz von neuen Industrie 4.0-Technologien nun direkt die Kunden und Klienten selber. Der Faktor Mensch wird immer wichtiger und die Übergänge von Mensch und Technologie werden immer fliessender.

Mit einer Neuorientierung in Bezug auf Industrie 4.0 besteht die Chance, die gesamte ICT [1] erstmalig proaktiv in die strategischen Überlegungen miteinzubeziehen. Dazu benötigt es die Erstellung einer separaten ICT-Strategie mit einem Zielhorizont für die nächsten 3-5 Jahre. Wie in jedem unternehmerisch geführten Betrieb sind dabei die folgenden strategischen Grundfragestellungen gerade jetzt von grosser Bedeutung:

  1. Wo stehe ich heute mit meiner ICT – innen, heute?
  2. Was passiert um uns herum – aussen, heute, Zukunft?
  3. Wie verändern sich die Spielregeln – aussen, heute, Zukunft?
  4. Welche künftigen Schlüsselfaktoren sind für uns wichtig – innen, Zukunft?

Diese vier essentiellen Fragen, welche auch als vier Schritte der Strategieentwicklung zu verstehen sind, behandeln wir im Spannungsfeld unserer 4-Beratungsquadranten (siehe nachfolgende Abbildung).

Abbildung 1: 4-Quadranten-Beratungsmodell

Die Schritte 1 und 2 können parallel durchgeführt werden. Für die Dokumentation der ICT-Strategie in den Schritten 3 und 4 kann die zukünftige ICT wie ein eigenständiges ICT-Geschäftsmodell behandelt werden. Das populäre Geschäftsmodell Canvas hilft uns dabei, einen Überblick über die wichtigsten Schlüsselfaktoren der zukünftigen ICT zu verschaffen und diese zu dokumentieren.

Wir bringen Erfahrungen aus vielen ICT-Strategie-Projekten mit, mit welchen wir bei unseren Kunden Kosteneinsparungen bei besserer Qualität und höherer Sicherheit erzielt haben. Diese Wirksamkeit konnten wir jedoch nur erzielen, weil wir auch die konsequente Umsetzung der Strategie-Roadmap und in das jährliche Strategie-Controlling eingebunden waren und so den Erfolg sicherstellen konnten.

Die kulturelle Dimension einer Neuausrichtung der ICT darf ebenso nicht unterschätzt werden. Im Gegenteil: Eine sinngebende Verknüpfung an der Schnittstelle von Mensch und Technologie geschieht nicht automatisch. Die kritische und konstruktive Betrachtung von neuen Technologien scheint geradezu eine Voraussetzung zu sein, um intelligente und einzigartige Lösungen zu finden. Die ganzheitliche Betrachtung und die Suche für sinngebende Mensch-Technologie-Übergänge ist ein Grundanliegen von IT4CHANGE.

Um den Reifegrad der bestehenden ICT nachhaltig zu erhöhen, sind nebst der Erstellung von strategischen Vorgaben generelle Grundbedingungen zu erfüllen:

  • Eine ICT-Organisation benötigt zuerst einmal eine geordnete Führung. Und diese Führung ist betriebswirtschaftlicher Natur. Das heisst: es wird jederzeit transparent aufgezeigt, mit welchen Kosten welcher Kundennutzen erzielt wird.
  • Die Verwundbarkeit resp. der Schutzbedarf der eigenen Organisation durch die ICT wird analysiert. Das heisst: Es wird erkannt, welche Kernprozesse des Unternehmens durch einen Ausfall oder einer Störung der ICT in welchem Ausmass verwundbar sind und wie diese alternativ geschützt werden können.
  • Die Veränderungsprozesse der ICT-Umgebung werden innerhalb der Organisation institutionalisiert. Was ist ein Projekt? Was ist ICT-Betrieb? Was sind alltägliche ICT-Änderungen? Die Prozesse für Projekte, ICT-Betrieb und ICT-Änderungen werden beschrieben.

Mit einer ICT-Strategie wird eine Richtung vorgegeben. In welche Richtung sich die eigene ICT entwickeln und bewegen will, welche internen Fähigkeiten dazu notwendig sind und vor allem, wie die ICT in der Zukunft geführt werden soll. Die Entwicklung einer ICT-Strategie fördert nicht zuletzt auch die Zusammenarbeit mit der eigenen Geschäftsleitung und den verschiedenen Fachabteilungen, indem zusammen ein gemeinsamer Weg für die nächsten 3-5 Jahren definiert wird. Das jährliche Strategie-Controlling hilft uns Justierungen vorzunehmen und die Umsetzung der ICT-Strategie sicherzustellen.

[1] Information- und Communications Technology (ICT)